Erlebnis Swiss Handicap 2022

Der Schuss ins Schwarze - blind schiessen an der Swiss Handicap

Versuchen Sie, blind ins Schwarze zu treffen, wenn der Ton am hellsten ertönt. Claudia Kunz-Inderkommen, aktuell Halterin aller Schweizerrekorde und zweifache Gewinnerin der Bronzemedaille der Weltmeisterschaft 2016, zeigt an der Swiss Handicap, auf was es beim Sportschiessen für Blinde ankommt.

Blindenschiessen trägt dazu bei, die Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit bei blinden und sehbehinderten Menschen zu schulen. Einzel- und Mannschaftswertungen (mixed) fördern den sportlichen Ehrgeiz. Alle Bewegungsabläufe müssen mit höchster Präzisision durchgeführt werden, um erfolgreich zu sein. Der Sport erfordert volle Konzentrationsfähigkeit und eine exzellente Körperkontrolle. Entdecken Sie an der Swiss Handicap diese spannende Sportart und probieren Sie es selbst aus.

Wie funktioniert Blinden-Schiessen?

Auch wenn es unrealistisch klingt, können Menschen mit einer Sehbehinderung ebenso erfolgreich Schiesssport betreiben wie Menschen ohne Behinderung. Wenn das Sehvermögen fürs Sportschiessen nicht mehr ausreicht, bietet das VI-Shooting die Alternative, um weiterhin den geliebten Sport auszuführen. Das Ziel wird mittels Gehör anvisiert. Die Waffe wird mit einer Zusatzeinrichtung ausgestattet, die Lichtstärken in Töne umsetzt. Über einen Kopfhörer wird dem Schützen der Zielton angegeben.

Alle Schützinnen und Schützen schiessen auf eine zehn Meter entfernte Zielscheibe, die in zehn Ringe aufgeteilt ist. Ein Treffer in der Mitte zählt zehn Punkte, ein Treffer in den Randbereich einen Punkt. Die Wettkämpfe sind zeitlich strukturiert. Jeweils 15 Minuten Vorbereitung und Probeschiessen, danach folgt die Qualifikation. Deren Zeitumfang ist abhängig von der zu absolvierenden Position «liegend» oder «stehend». Die Finals mit den jeweils acht besten Schützinnen und Schützen aus der Qualifikation beginnen wieder bei Null.

Wie bei den sehenden Schützen ist auch im Blindenschiessen der 10-Punkte-Ring im Zentrum der Scheibe (Durchmesser 0,5 mm), jedoch nicht als wahrnehmbarer schwarzer Punkt, sondern als hellste Tonmarkierung. Die maximale Tonhöhe liegt also an der hellsten Stelle im Scheibenzentrum. Bei den Wettkämpfen ist ein Zeitraum vorgegeben, in welchem die Schützinnen und Schützen Schüsse abgeben dürfen. Der Start der Wertungsschüsse (Qualifikation) erfolgt auf das Kommando «Start» und endet mit «Stopp», es stehen liegend 50 Minuten und stehend 75 Minuten für jeweils 60 Wettkampfschüsse zur Verfügung.

Athlet:innen dürfen, sofern es in der Klassifikationskarte vorgesehen ist, Assistent:innen (sogenannte «Lader») beanspruchen, wenn sie die Munition aus anatomischen Gründen nicht selber laden können. Diese Person darf aber nur auf Anweisung des Athleten vorgehen, Coaching ist verboten. Die gesamte Kommunikation zwischen Athlet:Innen und Assistent:Innen darf nur nonverbal erfolgen.

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